Hariharalaya Yoga- und Meditation-Retreat

Die wahrscheinlich emotionalste Erfahrung unseres Lebens

Lesezeit 3 Minuten

Yoga und Meditation gehören zu den Themen, die uns schon länger interessieren. Um ehrlich zu sein, kann ich mich wahrscheinlich mehr dafür begeistern als der Maximilian, aber da wir beide zu den Menschen gehören, die gerne Neues ausprobieren, hatten wir uns überlegt für sechs Tage in ein Yoga- und Meditationszentrum in Kambodscha zu gehen. Nach nicht allzu langer Recherche fanden wir dann online das Hariharalaya Retreat, welches 40 Minuten entfernt von Siem Reap im wunderschönen Nationalpark liegt. Die Entscheidung war relativ spontan, aber wir hatten Glück und es war noch ein Bungalow vom 25. – 31.10.18 für uns frei. Normalerweise sind solche Retreats immer ziemlich schnell ausgebucht, weshalb es sich empfiehlt möglichst weit im Voraus zu buchen. Die Erfahrungen im Retreat haben uns sehr bewegt und unsere Zeit dort zu einer der emotionalsten Erfahrungen unseres Lebens gemacht.

Hariharalaya Gründer Joel Altmann

Tag 1

Endlich war es soweit. Wir waren aufgeregt was uns erwarten würde, aber gleichzeitig wussten wir auch gar nicht wohin mit unserer Vorfreude. Früh morgens gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt von wo aus wir zusammen mit den anderen Teilnehmer abgeholt und mit dem Tuk Tuk ins Retreat gefahren wurden. 40 Minuten Fahrt und Zeit um die ersten Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Nicht nur uns, sondern auch allen anderen Teilnehmern merkte man die Nervosität an, aber schnell stellten wir fest, dass wir von Leuten umgeben sind, die irgendwie ähnlich ticken wie wir. Als wir ankommen, wurden wir darauf hingewiesen unsere Schuhe auszuziehen und diese während der ganzen Zeit im Retreat auch nicht wieder anzuziehen. Hintergrund der Aktion war, um sich mit der Erde connecten zu können. Rückblickend war das Barfußlaufen super angenehm und wir fanden es nach der Woche irgendwie ganz seltsam wieder Schuhe zu tragen. Die nächsten sechs Tage lebten wir also in unserem Bungalow im Einklang mit der Natur zusammen mit Einheimischen und Leuten aus der ganzen Welt in einem spirituellen Paradies irgendwo im Nirgendwo. Nachdem uns Gründer Joel mit seinem Team alles gezeigt hat und uns über den Ablauf der Woche grob informiert hatte, sahen wir zum ersten Mal unseren Bungalow und fühlten uns direkt super wohl in unserem neuen Zuhause. Schnell wurde mir bewusst, dass ich genau dort bin wo ich sein möchte: Ein Ort mit frischem, pflanzenbasiertem Essen, entspannten Leuten, einer spirituellen Atmosphäre und ganz vielen postiven Vibes. Nach dem Mittagsbuffet fand eine Vorstellungsrunde statt, die in eine Fantasiereise überging. Sehr cool! Abends war dann Movie Night und wir schauten alle gemeinsam einen Film über eine koreanische Frau, die ihr Glück und ihre Passion im Kochen von vollwertigen und veganen Lebensmitteln gefunden hatte und dadurch die ganze Welt begeisterte.

Tag 2

Es ist 6:30 und wir werden durch einen Gong geweckt. Kein Handywecker, denn im Hariharalaya gilt Handyverbot. Ein digitaler Detox soll helfen uns mehr auf uns selbst konzentrieren zu können und unsere Gedanken auf das Wesentliche zu lenken. Wir fanden die Idee gut, machten aber nach Rücksprache mit dem Retreat ein paar Ausnahmen, um auch die Community auf Instagram an den Erfahrungen teilhaben lassen zu können. Um sieben Uhr startete unsere erste morgendliche Yoga- und Meditationsstunde. Um genau zu sein, waren es jeden Tag zwei Stunden und zwar von 7 – 9. Anschließend gab es Frühstück und danach war erstmal Entspannen angesagt, denn so früh aufstehen und gleich soviel Bewegung und Konzentration um diese Uhrzeit waren wir wirklich nicht gewohnt. Das Highlight dieses Tages war definitiv die vegane Backstunde. Gemeinsam mit dem Manager haben wir in der Gruppe vegane Energieballs gemacht. Alles roh-vegan und super lecker. Langsam lernte man die Leute immer besser kennen, die Stimmung wurde lockerer und wir wuchsen irgendwie miteinander an Erfahrungen und neuen Erkenntnissen. Zwei Dinge waren jeden Tag gleich: Die Meditationszeit morgens (7-9) und abends (6-7) sowie drei Mahlzeiten am Tag (Frühstück, Mittag- und Abendessen). Alle anderen Programme während des Tages waren variabel und man konnte flexibel wählen woran man teilnehmen möchte.

Tag 3 

Langsam spürte man, dass die Tage aufeinander aufbauen. Die Meditationen werden immer intensiver und die Zeit, in der wir einfach dasitzen und versuchen sollen zu meditieren immer länger. Zu Beginn der Morgenstunde findet immer 20-30 Minuten Asana Yoga statt. Anschließend wird meditiert und zwar bis zum Frühstück. Das Stillsitzen fällt uns und den meisten anderen Leuten besonders schwer. Der Schwerpunkt im Hariharalaya liegt auf der Meditation, um sich selbst bewusst zu werden. An diesem Morgen haben wir außerdem zum ersten Mal Mantren gesunden, was auch eine unglaublich schöne Erfahrung war. Am Nachmittag brachte Joel seine eigene Kuh ins Retreat und wir hatten die Möglichkeit sie mit Bananen zu füttern und sie zu streicheln. Er erklärte uns, dass Kühe in Kambodscha nicht als Lebensmittel dienen, sondern als Zahlungsmittel gesehen werden. Vor allem in ländlicheren Regionen wird die Kuh gerne gegen andere Waren eingetauscht, sollte es finanziell mal eng werden. Das Highlight des dritten Tages war der Ecstatic Dance. Nach dem Abendessen versammelten wir uns alle in der Yogahalle und tanzten im Dunkeln zu verschiedensten Liedern. Zu Beginn ganz langsam und am Ende ganz wild. Jeder in seinem eigenen Flow. Eine Stunde lang. Danach sollten wir uns alle auf den Boden legen und die Emotionen auf uns wirken lassen. Es war überwältigend. Manche mussten weinen, manche laut lachen. Das war definitiv eine einzigartige und verrückte Erfahrung, die wir bestimmt irgendwann nochmal wiederholen werden.

Tag 4

Der vierte Tag war eine ganz besondere Herausforderung, denn heute war Silence-Day. Das heißt wir durften nicht reden, was dazu führte, dass wir uns nur mit unserem inneren Selbst beschäftigt haben. Es war sehr seltsam, denn gerne hätten wir uns mitgeteilt wie gut das Essen schmeckt oder wie gut wir geschlafen haben. Letztendlich hatten wir die Challenge überstanden, waren danach aber super froh, als wir am Abend wieder miteinander sprechen konnten. Am gleichen Tag erfuhren wir beim Dharma-Talk, dass Glück niemals von außen kommt, sondern wir dieses immer nur in uns selbst finden können.

Tag 5

Die Zeit vergeht. Mittlerweile war mein Kopf so voller Eindrücke, Informationen und Emotionen, dass ich mich fühlte als könnte ich einfach nichts mehr aufnehmen. Dass genau dieser Tag bei mir emotional alles lösen würde was es in meinem Kopf zu lösen gab, hatte ich nicht gedacht. Wir fuhren zu einem Tempel und meditierten dort. Diesmal aber nicht im Sitzen, sondern während des Gehens. Anschließend versammelten wir uns alle auf einem Platz und gingen im Kreis. Immer dann wenn wir Blickkontakt mit einer anderen Person aufnahmen, blieben wir stehen und schauten uns für mehrere Minuten in die Augen. Dieses Gefühl war unglaublich. Zum Schluss blieben Maxi und ich aneinander stehen und fühlten uns dabei emotional so überwältigt, dass wir einfach dagestanden haben, uns in die Augen schauten und beide anfingen zu weinen.

Der letzte Tag

Wow, auf einmal war die Zeit vorbei. Nach einem emotionalen Check-Out und Verabschiedungen mit neuen Freunden, fuhren wir zurück nach Siem Reap. Irgendwie hat sich diese kleine Community dort für uns wie eine Familie auf Zeit angefühlt und wir sind froh für jede einzelne Begegnung.

Insgesamt hatten wir eine einzigartige und sehr inspirierende Woche im Hariharalaya Retreat in Kambodscha und eine der schönsten Zeiten unseres Lebens. Wir haben gelacht, geweint, sind über uns hinaus gewachsen, haben tolle Persönlichkeiten und vor allem auch ein bisschen mehr uns selbst gefunden. Danke an Joel und das ganze Team. Ihr zeigt den Menschen wie wichtig es ist zu leben und dass am Ende immer die Liebe steht.

Hier könnt ihr hören, was wir sonst noch in Kambodscha erlebt haben.

 

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